Diese Website verwendet Cookies Cookies sind kleine Textdateien, die auf einem Computer heruntergeladen werden, sobald du unsere Website nutzt. Cookies setzen wir hauptsächlich dazu ein, damit du unser Angebot
richtig nutzen kannst. Mehr erfährst du in unseren Datenschutzerklärungen.
Wir brechen ein Tabu, um Mädchen und Frauen vor ritualisierter Gewalt zu schützen! Durch öffentliches Engagement in Deutschland und konkrete Projektunterstützung in Kenia (Ost-Afrika) setzen wir uns seit 2001 vor allem gegen die Menschenrechtsverletzung der weiblichen Genitalverstümmelung (Female Genital Mutilation / FGM) ein, deren Verbreitung globale Ausmaße erreicht hat. Insofern fördert unser Arbeitsschwerpunkt eine nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit mit einem antirassistischen, menschenrechtsbasierten Ansatz.
Genitalverstümmelungen an Mädchen gehören zu den systematischsten und am weitesten verbreiteten Misshandlungen und Kinderrechtsverletzungen – mit über drei (3) Millionen Opfern jedes Jahr allein in Afrika, jene aus dem Jemen, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Irak, Kurdistan und Iran sowie aus Indonesien und Malaysia noch gar nicht eingerechnet. Weltweit müssen wir von mehr als 200 Millionen Opfern dieser Praktik ausgehen! Ein Drittel der Mädchen verbluten oder sterben an einem Schock. Die schwere, vorsätzliche Schädigung der körperlichen und seelischen Gesundheit ganzer Generationen, blockiert die Entwicklung in diesen Ländern bzw. Regionen. Diese patriarchale Gewalt gegen die weibliche Bevölkerung endgültig zu stoppen sehen wir als Grundvoraussetzung für eine nachhaltige Entwicklung.
In Kenia unterstützen wir deshalb das Selbsthilfeprojekt CAFGEM (Community Against FGM). Die afrikanischen Frauen im Projektgebiet entwickeln eigenständige Strategien, um gegen die selbst geschaffene und damit vermeidbare Gewalt und Unterdrückung von Mädchen und Frauen vorzugehen. Aufklärung und Bildung stehen dabei im Vordergrund. Begleitprojekte zugunsten von Frauengruppen in ländlichen Gebieten sorgen für mehr ökonomische Unabhängigkeit (Empowerment) und Erleichterung in ihrem harten Lebensalltag. Den vernetzten Frauen ist es in Zusammenarbeit mit CAFGEM gelungen, die körperliche Unversehrtheit der Mädchen durch medizinische Kontrollen (Genital Health Check Ups) prüfen zu lassen. Damit gelang ihnen ein Durchbruch zugunsten eines messbaren Kinderschutzes, den wir in Europa noch vor uns haben. Aufgrund der herrschenden Armut unterstützen wir gerne ihre Anstrengungen, um kommenden weiblichen Generationen Hoffnung auf ein Leben ohne FGM zu geben. CAFGEM macht durch Kinder- und Erwachsenenbildung bewusst, dass eine moderne Gesellschaft auf das Potential gesunder, nicht traumatisierter und möglichst gut ausgebildeter Frauen nicht länger verzichten kann.
In Deutschland beteiligt sich TABU e.V. an Aufklärungskampagnen, um eine breite Öffentlichkeit zu informieren und zu motivieren, sich selbst aktiv für den Schutz der 30.000 bis 50.000 gefährdeten Mädchen, die hier in Migration leben, einzusetzen. Bisher existieren in Deutschland keinerlei Präventionsmaßnahmen, um Kinder vor der schweren Misshandlung von FGM zu schützen. Selbst eine angemessene Verfolgung bereits erfolgter Taten ist unter den gegebenen Umständen für die Behörden kaum möglich, denn es herrschen ausgesprochen täterfreundliche Bedingungen, wie eine noch fehlende Melde- und Untersuchungspflicht.
Dortmund: TABU e.V. erhielt als Auszeichnung für bürgerschaftliche Projekte und Ideen im Bereich nachhaltiger Entwicklung, die im Sinne der Agenda 21 ökologische, ökonomische und soziale Dimensionen verbinden, das Agenda 21-Siegel der Stadt Dortmund. Agenda 21 = Aktionsprogramm für das 21. Jahrhundert: Das Leitpapier wurde von 172 Staaten auf der „Konferenz für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen“ (UNCED) in Rio de Janeiro (1992) beschlossen.
Berlin: Der ‚Rat für Nachhaltige Entwicklung’ wählte unsere Wettbewerbsbeiträge unter mehr als 200 Einsendungen aus und lud uns ein, unser Patenprojekt CAFGEM (als einziges aus der Entwicklungszusammenarbeit) auf der Jahreskonferenz von „Mission Sustainability 2009“ in Berlin zu präsentieren.
In der MS-Dokumentation/2007-2009 sind davon aufgeführt:
• „Kultur und Wirtschaft: Einkommen für Frauen mit alten Kulturpraktiken“ (Dhufful-Flechterei der somalischen Nomadenfrauen),
• „Bildung: Kindergarten und Schule ohne Genitalverstümmelung“,
• „Einkommen und Ernährungssicherung: Esel-Initiative und Kamel-Projekt“.