In Burkina Faso fördert „Lebenschancen International“ seit 1999 Informationsmaßnahmen und Materialien zur Jugend- und Erwachsenenaufklärung bzw. zur Vermeidung von riskanten und ungewollten Schwangerschaften sowie HIV/Aids. Basis der Maßnahmen war zunächst der Bau eines Jugendgesundheits- und –bildungszentrums in der Stadt Koupéla im Osten des Landes. 2010-2019 haben wir Maßnahmen der Aufklärung in der Provinz Bam im Nordwesten des Landes gefördert. Seit 2021 fördern wir die Aufklärung in Dörfern und Schulen des Distrikts Balé im Süden des Landes und in nun fünf Schulen in Kaya.
Von 2010-2019 haben wir auch Maßnahmen zur Überwindung der Beschneidung oder - deutlicher - Genitakverstümmelung von Mädchen in Dörfern der Provinz Bam im Nordwesten gefördert. Damit konnten 50 Dörfer intensive Informationsmaßnahmen über die oft gravierenden Folgen des Eingriffs bis hin zum Tod infolge Verbluten bei diesem oder nachfolgenden Infektionen erhalten. Davon galten die Menschen in den 35 Dörfern als von der Unterlassung des Eingriffs "voll überzeugt". In weiteren 15 Dörfern war 2020 u.a. ein öffentliches Abschwören der Autoritäten der 15 Dörfer vorgesehen. Leider hat es in der Projektregion im Herbst 2019 mehrere terroristische Überfälle gegeben, und viele Menschen sind in andere Distrikte geflohen. Seit 2021 unterstützen wir die Projekte von (I)NTACT zur Überwindung der Genitalverstümmelung in dem Land, die weiter südlich im Lande ebenfalls mit sehr intensiver Überzeugungsarbeit durchgeführt werden.