Schädliche kulturelle Praktiken und die seit 2013 anhaltenden Übergriffe der Terrorgruppe Boko-Haram beeinträchtigen im äußersten Norden Kameruns insbesondere die Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen. Immer mehr Eltern kommen zudem ihren Fürsorge- und Erziehungspflichten nur unzureichend nach und gefährden damit – meist ungewollt – die Entwicklung und Zukunftschancen ihrer Kinder. In städtischen Gebieten wurde diese Situation in den letzten Jahren durch einen steigenden Alkohol- und Drogenkonsum unter Jugendlichen verschärft. Damit einher geht die Zunahme der Jugendkriminalität und -gewalt. Unterstützungsangebote für Kinder und Jugendliche gibt es jedoch kaum. In den Gemeinden sowie in staatlichen Einrichtungen und Diensten fehlen kindgerechte Präventionsstrategien. Ebenso mangelt es an den erforderlichen Kompetenzen, um Kinder in Notsituationen und ihre Familien zu begleiten.
Hauptanliegen des Projekts ist es, Kinder und Jugendliche zu befähigen, aktiv an der Verbesserung der Kinderrechtssituation in ihren Schulen, Familien und Gemeinden mitzuwirken. 807 Kinder und Jugendliche wurden hierfür zu Juniorbotschafter*innen für Kinderrechte ausgebildet. Sie initiieren nun eigene Aktionen, um mit Gleichaltrigen, aber auch Familien- und Gemeindemitgliedern zu Kinderrechten, Alkoholmissbrauch, Gewalt etc. sowie Schutz und Präventionsmaßnahmen ins Gespräch zu kommen. Insbesondere bei einer Reduktion des Alkohol- und Drogenkonsums zeichnen sich bereits erste Erfolge ab.