Bei seiner Arbeit mit Kindern, die auf der Straße lebten oder sich in ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen befanden, musste unser Partner ESGB feststellen, dass oftmals zerrüttete Familienverhältnisse verantwortlich für die Notsituation der Kinder waren. An dieser Stelle knüpfte ESGB erstmals 2017 mit der Einrichtung 5 spezifischer Mediationsstellen im Ouémé an. Diese begleiten Elternpaare im Konflikt, sodass in der Familie und insbesondere im Fall einer Trennung das Wohl und die Rechte der Kinder Beachtung finden. Nach anfänglicher Skepsis wurde das Angebot der Familienmediationen von der Bevölkerung immer mehr angenommen, bis es schließlich auf eine sehr große Nachfrage stieß. In einer zweiten Phase, ab 2020, wurde das Angebot dann über lokale, in 56 Gemeinden des Ouémé und Plateau ansässige Mediator*innen ausgeweitet und als dauerhaftes Angebot eingeführt. Die begleitende Sensibilisierungsarbeit diente zusätzlich der Prävention von Kinderrechtsverletzungen und Vernachlässigung in diesen Gemeinden.
Die große Nachfrage an Familienmediationen hält bis heute an. In einer dritten Phase soll der Ansatz nun auf das Mono ausgeweitet, in allen drei Departements (Ouémé, Plateau, Mono) weiter verankert und durch Gruppen-Supervision professionalisiert werden. Vertreter*innen der Glaubensgemeinschaften und lokaler zivilgesellschaftlicher Organisationen werden von erfahrenen Psycholog*innen zu Mediator*innen und Supervisor*innen ausgebildet. Zudem fördert eine Plattform zu fachlichem Austausch und Weiterbildung die Professionalisierung der inzwischen ausschließlich ehrenamtlich durchgeführten Mediationsarbeit.