Arbeitende Kinder auf Nias - Himan hat keine Wahl. Himan muss arbeiten, weil seine Familie arm ist. Sein Lohn sichert ihr Überleben. Zeit für die Schule oder für Spiele mit Freunden bleiben dem Jungen nicht.
Jeden Tag Arbeit
Wie jeden Morgen macht sich der elfjährige Himan auf den Weg zur Arbeit. Er läuft zum Flussufer des Nou- Flusses, um Steine zu suchen. In der prallen Sonne klopft er sie klein und schleppt sie mühsam in alten Reissäcken oder Eimern zu einer Sammelstelle. Diesen Weg geht der schmächtige Junge 15- bis 20-mal am Tag. Die schwere Ladung transportiert er mit bloßen Händen oder auf seinen Schultern. Kaum vorstellbar, was Himan täglich leisten muss. Mittags darf er eine kleine Pause machen. Danach arbeitet er bis zum Abend unermüdlich weiter.
Kinder schuften wie Sklaven
Himan ist nur einer von Tausenden Kindern auf der Insel Nias, die hart arbeiten - Kinderarbeit gehört hier zum alltäglichen Bild. Die Insel ist eine der ärmsten Regionen der Provinz Nordsumatra und gehört zu den am wenigsten erschlossenen Gebieten Indonesiens. Die Lage der Kinder ist prekär: Viele helfen im Haushalt fremder Familien, sammeln Müll oder schuften in Steinbrüchen oder auf Gummibaumplantagen. Bis zu zwölf Stunden täglich arbeiten die Mädchen und Jungen, um das Überleben ihrer Familien zu sichern. Für die kleinen Körper ist die Arbeit viel zu schwer. Zudem sind Misshandlungen und Missbrauch weit verbreitet. Die Zahl der Kinder, die zur Schule gehen, ist erschreckend gering. Kinderrechte werden in Nias schlichtweg missachtet - hier müssen wir dringend helfen!
Schule statt Arbeit
Die Kindernothilfe arbeitet in Nias mit der erfahrenen Kinderrechtsorganisation PKPA* zusammen. Misran Lubis, Leiter der Organisation, erklärt: „Wir wollen die unsäglichen Lebensbedingungen der Kinder verbessern. Ausbeuterische Kinderarbeit gehört abgeschafft, Missbrauch und Misshandlung von Kindern ist ein Verbrechen." In der Gesellschaft muss ein Umdenken stattfinden, Kinder müssen als vollwertige Mitglieder akzeptiert und behandelt werden. Bildung und Aufklärung sind dabei Schlüsselfaktoren. „In unseren Lernzentren können ehemalige Kinderarbeiter am Schulunterricht teilnehmen oder eine Ausbildung machen", erklärt Lubis. Kinder, die Opfer von Missbrauch und Gewalt wurden, werden psychologisch und medizinisch betreut und vor Gericht begleitet. Damit die Kinder dem Kreislauf aus Armut, Arbeit und Gewalt überhaupt entkommen können, werden auch die Eltern mit einbezogen und in Workshops über Kinderrechte aufgeklärt. Zudem sind die Kinder selbst aktiver Teil der Projektarbeit: „Wir bauen Kinderorganisationen auf, die sich für die Rechte und den Schutz von Kindern einsetzen", erklärt Lubis. „Und wir suchen den Dialog mit lokalen Politikern und staatlichen Institutionen. Denn nur gemeinsam können wir nachhaltig etwas verändern."
Helfen Sie mit!
Ihre Spende verhilft fast 3.000 arbeitenden Kindern, sich durch Bildung ein neues Leben aufzubauen!
Mit 50 € ermöglichen Sie 1.000 Kindern den Zugang zu 400 Büchern in den Schulbibliotheken.
Mit 80 € können 100 Kinder monatlich an dem Treffen einer Kinderorganisation teilnehmen.
Mit 112 € helfen Sie einem Elternpaar, an einem Workshop zum Thema Kinderrechte teilzunehmen.
Sollten mehr Spenden eingehen als kurzfristig für die vorgestellte Projektarbeit benötigt werden, setzen wir diese für weitere Projekte zugunsten Not leidender Kinder ein.