Amnesty International gegen Folter und Misshandlung von Angehörigen sexueller Minderheiten
Weltweit werden Lesben, Schwule, Bi- und Transsexuelle Opfer von Menschenrechtsverletzungen. Sie werden diskriminiert, gefoltert, sexuell misshandelt und medizinischen Zwangsbehandlungen unterworfen, weil ihre sexuelle Identität angeblich die gesellschaftliche Ordnung gefährdet.
Verantwortlich für Misshandlung und Folter an Angehörigen sexueller Minderheiten sind nicht nur Polizei und Sicherheitskräfte. Gewalt und Hass erleben Lesben, Schwule, Bi- und Transsexuelle auch in ihrer Familie und ihrem sozialen Umfeld. Die gesellschaftliche Stigmatisierung, die häufige Straflosigkeit bei Übergriffen gegen sexuelle Minderheiten und nicht zuletzt die Angst vor Rache und Bloßstellung tragen dazu bei, dass Täter nur selten angezeigt und bestraft werden.
Blickpunkt Ecuador
Gegen drei Uhr morgens stürmten vier Polizisten gewaltsam den Club "Out Side" in Guayaquil. Grundlos beleidigten und schlugen sie zunächst den Kassierer. Nachdem der Mann in den Polizei-Transporter gezerrt wurde, begannen die Polizisten auch die Gäste des Clubs zu schikanieren. "Ich habe nur ganz respektvoll gefragt, was los sei", erinnert sich ein Besucher, "und schon wurde ich so geschlagen, dass ich die Treppe hinunterfiel. Dabei beschimpften sie mich die ganze Zeit als Schwulen". Auf der Polizeiwache wurden die beiden Männer weiter beleidigt und geschlagen. Die Polizisten drohten sie zu töten, falls sie über die Misshandlungen sprechen.
Dies ist kein Einzelfall. Obwohl Ecuador zu den wenigen Staaten zählt, deren Verfassung Diskriminierung aufgrund von "sexueller Orientierung" ausdrücklich verbietet, gehören polizeiliche Repressalien und Menschenrechtsverletzungen an Angehörigen sexueller Minderheiten zum Alltag. Amnesty hat verschiedene Eilaktionen gestartet, um den Betroffenen zu helfen. Die Regierung Ecuadors wurde aufgefordert die Vorfälle zu untersuchen und die Verantwortlichen zu bestrafen.
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