Amnesty International gegen die Todesstrafe
Die Todesstrafe ist kein abstraktes Gedankengebilde. Ihre Anwendung bedeutet, dass Menschen in schwerster Weise körperlich und seelisch gequält und letztendlich getötet werden. Jede Hinrichtung ist unwiderruflich und kann Unschuldige treffen. Sie verstößt in jedem Fall gegen das Recht auf Leben und widerspricht einer menschenwürdigen Behandlung von Gefangenen. Die Todesstrafe wird unverhältnismäßig oft an Armen und Angehörigen von Minderheiten vollstreckt und macht auch vor Minderjährigen nicht Halt. Es gibt keine Beweise dafür, dass von der Todesstrafe eine wirksamere Abschreckung von Verbrechen ausgeht als von anderen Formen der Strafe. Überdies übt sie eine verrohende Wirkung auf alle daran beteiligten Menschen aus.
Mittlerweile haben mehr als zwei Drittel aller Staaten weltweit die Todesstrafe per Gesetz oder zumindest in der Praxis abgeschafft. Doch in 58 Ländern der Welt wird die Todesstrafe noch angewendet. Amnesty setzt sich für die Abschaffung der Todesstrafe ein, weil sie eine Verletzung des Rechts auf Leben ist. Wenn der Staat tötet, besteht immer ein Risiko, dass Unschuldige aufgrund von Willkür und Diskriminierung oder politischem Missbrauch hingerichtet werden. Viele Prozesse, die mit einem Todesurteil enden, bleiben hinter den international anerkannten Standards für faire Gerichtsverfahren zurück. Bei Justizirrtümern handelt es sich um eine nicht wieder gut zumachende Strafe.
Wir setzen uns dafür ein, dass alle Länder die Todesstrafe in Gesetz und Praxis abschaffen. Bitte helfen Sie uns dabei. Mit Ihrer Spende!