Niger weist eine der höchsten Geburtenraten der Welt auf (7,75 Kinder/Frau). Teenager-Schwangerschaften und rasch aufeinander folgende Schwangerschaften haben negative Folgen auf die Gesundheit von Frauen und Kindern. Das „Ärzte der Welt“-Netzwerk unterstützt den Gesundheitsentwicklungsplan (PDSD) des Distriktes Illéla, um den Zugang zu Gesundheitsversorgung für Mütter und Kinder zu verbessern.
Eines der größten Probleme in dem Land sind wiederkehrende Dürren und Hungersnöte. 15 Prozent der Kinder unter fünf Jahren sind mangelernährt. Gerade in jungem Alter kann dies unumkehrbare Entwicklungsschäden zur Folge haben, weshalb es wichtig ist, den betroffenen Kindern schnellstmöglich zu helfen. Auch die Zahlen zur Mütter- und Kindersterblichkeit haben sich in den vergangenen Jahren drastisch verschlechtert. Daher besteht auch im Bereich der Geburtsvor- und nachsorge dringender Handlungsbedarf.
Ärzte der Welt betreiben in Agadez drei Gesundheitszentren, um den Kindern, Frauen und Männern kostenlosen Zugang zu medizinischer und psychologischer Betreuung zu bieten. Mit mobilen Kliniken fahren die Ärzte der Welt-Teams in die umliegenden Regionen zu den Menschen. Ärzte der Welt richtet das Hilfsangebot aber auch an die einheimische Bevölkerung in der Region Agadez. Die Teams helfen durch medizinische Untersuchungen und psychosoziale Hilfe und verteilen Hygiene-Kits. Die Patient(inn)en, die es nicht mehr selbst schaffen, werden zu den nächsten Hilfezentren und Gesundheitsstationen gebracht.
In Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden und anderen Nichtregierungsorganisationen konnte Ärzte der Welt außerdem die Kapazitäten der Ernährungszentren in der Region Illéla verdoppeln. Daneben haben wir einen Vorrat an häufig benötigten Medikamenten und Plumpy Nut, einer extrem nährstoffreichen Erdnusspaste, mit der unterernährte Kinder wieder aufgepäppelt werden, angelegt. Gemeinsam mit unseren Partnern bilden wir außerdem Krankenpfleger/-innen zu Ernährungsthemen fort.