Myanmar steht vor immensen Herausforderungen. Die Armut innerhalb des Landes nimmt aufgrund restriktiver Wirtschaftspolitik stetig zu. Im Bereich Gesundheit sind vor allem ländliche Gebiete unterversorgt. Doch auch in Großstädten erhalten nicht alle Zugang zu medizinischer Versorgung. Insbesondere vulnerable Gruppen wie beispielsweise Sexarbeiter*innen oder Drogenkonsument*innen werden ausgegrenzt – sie sind oftmals mit dem HI-Virus infiziert und erhalten keine adäquate Behandlung. Ärzte der Welt engagiert sich in mehreren Gebieten Myanmars: In der Provinz Kachin unterstützen wir in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern vier Kliniken, in denen Menschen, die mit dem HI-Virus infiziert sind, antiretrovirale Therapien erhalten. Besonders gefährdete Gruppen, wie beispielsweise Drogenkonsument*innen, erhalten darüber hinaus eine ganzheitliche Unterstützung und können auch an einem Methadon-Substitutionsprogramm teilnehmen. Unsere Patient*innen haben auch die Möglichkeit an Gruppentherapien und Aufklärungsveranstaltungen zu Themen wie Gesundheit oder Ernährung teilzunehmen und erhalten nach Bedarf Rechtsberatung. Ärzte der Welt führt zudem Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit bei lokalen Behörden und Vertretern der Zivilgesellschaft durch, um u.a. Gewalt gegenüber Drogennutzer*innen abzubauen.
Denn Myanmar steht speziell im Gesundheitsbereich vor immensen Herausforderungen: Zu wenige ausgebildete Fachkräfte und spezialisierte medizinische Einrichtungen sind eine Barriere für die Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung. Das gilt auch für die augenärztliche Betreuung und Behandlung. Der Graue Star (Katarakt), der in Myanmar weit verbreitet ist, führt unbehandelt zur Erblindung. Ärzte der Welt engagiert sich in der Provinz Rakhine mit einem augenärztlichen Projekt. Mindestens einmal im Jahr fliegt ein Team aus Ärzt*innen aus Deutschland nach Myanmar, um betroffene Menschen zu behandeln. Zusätzlich schult Ärzte der Welt lokale Ärzt*innen und führt Lehroperationen durch.